Pilze gehören seit einiger Zeit auch auf den Speiseplan des Hundes. Viele Jahre lang wurden sie gemieden, doch diese kleinen Wunder der Natur sollten den Hund begleiten dürfen.
Was sind Vitalpilze?
Ist der Pilz denn nun eine Pflanze oder ein Tier? Weder noch! Pilze sind auch keine Algen oder Bakterien. Sie stehen als eigene Spezies auf diesem blauen Planeten Erde. Man vermutet, dass sie bereits seit mehr als 1,2 Milliarden Jahren die Erde bevölkern. Ja – das ist eine ganz schön lange Zeit. Viel eher als der Mensch hat der Pilz die Erdoberfläche erobert.
Doch es gibt noch eine weitere sehr beeindruckende Zahl. Zurzeit geht man von einer Artenvielfalt von 1,5 Millionen aus. Noch faszinierender ist, dass wir nur ca. 5 % davon kennen. Der Rest muss noch erforscht werden.
Der Begriff Mykotherapie (griech. Mykes = Pilz) beschreibt „die Anwendung von bestimmten, ungiftigen Großpilzen für medizinische, therapeutische und gesundheitsfördernde Zwecke.“ Diese Pilze werden auch Vitalpilze, Heilpilze oder Medizinalpilze genannt.
Mykotherapie
Heilen mit Pilzen ist kein neuer Trend. In China sind Vitalpilze bereits angeblich seit mehr als 4000 Jahren Teile der TCM. In Europa kamen sie erst viel später zum Einsatz.
Erst Mitte der 50er-Jahre kamen dann die Vitalpilze und deren Anwendungsmöglichkeiten in Europa an. So wurden sie auch zum Herstellen von wichtigen Medikamenten verwendet oder dienten dafür als wesentliche Grundlage.
Heute werden nicht nur in Asien, sondern auch in Europa und den USA verschiedenste Studien zu Vitalpilzen vorgenommen, also von Pilzen, deren Wirkung medizinisch beziehungsweise heilend ist. Selbstverständlich ist die positive Wirkung der Pilze nicht auf den menschlichen Organismus beschränkt. Vitalpilze werden auch immer mehr von Tierärzten zur Heilung von Krankheiten verwendet.
Vitalpilze bei Hunden
Die Wirkung der Pilze beruht auf der Wirkung ihrer sekundären Pflanzenstoffe. Pilze enthalten beispielsweise Lektine, β-Glucane, Ergosterol oder die Aminosäure Arginin. Diese Stoffe können an bestimmte Rezeptoren im Körper binden und dadurch unerwünschtes Zellwachstum unterdrücken (anti-proliferativ wirken), das Immunsystem modulieren (stimulieren oder drosseln) und zytotoxische (Zellgift) sowie andere Wirkungen aktivieren oder begünstigen. Je nach Pilzart könnten unterschiedliche Substanzen von Interesse sein.
Wie sich immer wieder herausstellt, sind es vor allem die Polysaccharide (= komplexe Zucker), im Fall der Pilze die β-Glucane, welche die stärksten Wirkungen auf die Gesundheit haben. β-Glucane wie z.B das Lentinan sind Bestandteile der Pilz-Zellwände und bestehen aus speziell verzweigten Zuckermolekülen (Polysacchariden). Sie aktivieren unter anderem die „Killerzellen“ des Immunsystems, die unerwünschte oder entartete Zellen aufspüren und vernichten.
Terpene wirken entzündungshemmend und keimhemmend auf Bakterien und Viren. Triterpene haben einen positiven Einfluss auf das Blutgefäßsystem, den Fettstoffwechsel und das Immunsystem. Sie können auch schmerzstillend wirken. Weiters enthalten die Pilze Mineralstoffe wie Kalium und Phosphor, Spurenelemente (Selen, Eisen, Kupfer, Mangan, Zink) und sind z.T reich an B-Vitaminen.
Es zeigt sich immer mehr, dass Vitalpilze eine sehr positive Wirkung auf erkrankte Tieren haben. Mit Mykotherapie kann man die Gesundung von Tieren unterstützen. Vitalpilze werden bei parasitärem Befall, Leishmaniose, Borreliose, Allergien, chronisch obstruktuiver Lungenerkrankung und Entzündungen eingesetzt. Auch bei bakteriellen, fungiziden und viralen Erkrankungen leistet die Mykotherapie eine wirkungsvolle Unterstützung.
Da Vitalpilze eine Anzahl an pharmakologischen Wirkstoffen enthalten, muss man über Kontraindikationen und Einschränkungen der Anwendung Bescheid wissen. Es ist daher ratsam sich entsprechendes Fachwissen zum Umgang mit Vitalpilzen anzueignen oder einen ausgebildeten und erfahrenen Mykotherapeuten für Tiere um Rat zu fragen.
Vitalpilze gibt es als Extrakt, als Pulver oder in Kapselform zu kaufen. Während Menschen oft Kapseln kaufen, da sie einfach praktischer sind, empfehlen wir für Hunde die Anwendung in Pulverform. Das Pulver kann man präziser dosieren und einfacher unters Futter mischen.